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Wind und Wellen auf dem Gardasee

  • Beitrags-Kategorie:Rudern

Nach sechs Jahren Pause haben wir zum ersten Mal wieder an der „Gardalonga“, einem Ruder- und Paddelmarathon auf dem Gardasee, teilgenommen. Die diesjährige Veranstaltung fand bereits am Sonntag den 30.04.2023 statt, so dass wir den arbeitsfreien 1.Mai (Montag) für ein verlängertes Wochenende nutzen konnten. Gemeinsam mit Ruderbegeisterten des RSC Rosenheim und des 1. RC Forggensee ging es bereits am Freitagmittag los. Bis zum Abend waren dann alle angekommen und hatten ihre Unterkünfte bezogen. Der Trailer stand wie üblich auf dem Sattelplatz direkt am Strand in Maderno.

Den Samstag nutzten wir für eine Rudertour auf dem benachbarten Lago d’Iseo. Dieser ist bekannt für seine malerischen Inseln und sein ruhiges Wasser. Als Ausgangspunkt für unsere Rudertour und als Stellplatz für den Trailer fanden wir einen guten Platz am Yachthafen Porto Sassabanek. Mit unseren beiden Vierern machten wir eine schöne Rundfahrt mit einem Mittagessen-Stopp in Siviano auf Monte Isola.

Am Sonntagmittag um 14:00 Uhr fiel der Startschuss zur „Gardalonga“. Der Gardasee war zunächst ruhig und wir kamen gut voran. Nach ca. 8 km verließen wir die Bucht von Salò in Richtung Isola del Garda und wurden von einem starken Nordostwind überrascht. Innerhalb kürzester Zeit baute der Wind hohe und steile Wellen auf, die Rennkajaks Probleme bereiteten und sie größtenteils umdrehen ließen. Wir mit unseren beiden gedeckten Vierern hatten weniger Probleme, konnten aber die Wendeboje in der Baia dello Smeraldo nicht mehr erreichen – der Weg dorthin war inzwischen von der Wasserschutzpolizei gesperrt worden. Bei der Wende zwischen Insel und Festland lagen wir dann quer zu den Wellen und nahmen dadurch viel Wasser auf, so dass wir bei der Rückkehr in die Bucht einige Liter schöpfen mussten.

Im ruhigen Wasser der Bucht von Salò setzten wir unsere Fahrt zunächst frohen Mutes fort, doch auf der Höhe der Uferpromenade von Salò teilte uns ein Regattaleiter per Megafon mit, dass das Rennen zu Ende sei. Wir konnten es erst gar nicht glauben und ruderten einfach weiter. Auf der folgenden Strecke Richtung Barbano hatten wir dann tatsächlich mit immer höher werdenden Kreuzwellen zu kämpfen. Zwischenzeitlich wurden wir von einem anderen Regattaboot eingeholt und inständig gebeten, an einem kleinen Kiesstrand neben einem 4-Sterne-Hotel anzulegen. Die Crew half uns beim Anlegen und beim Bergen unseres Bootes.

Unser zweiter Vierer erlitt ein ähnliches Schicksal, schaffte es aber ein Stück weiter in einen Yachthafen in Barbano. Dort wurde dieser Vierer spektakulär mit einem Kran aus dem Wasser gehoben und anschließend mit unserem Trailer abgeholt, während der Vierer vom Kiesstrand später mit einem Motorboot abgeschleppt wurde. Gegen 19:00 Uhr waren beide Boote samt Besatzung wieder wohlbehalten in Maderno gelandet. Anschließend feierten wir den glücklichen Ausgang unseres aufregenden Ruderabenteuers in einem gemütlichen Restaurant in Maderno.

Am Montag sind wir dann entspannt und ohne nennenswerte Staus nach Hause gefahren.

Insgesamt war die Teilnahme an der „Gardalonga“ für uns eine aufregende Erfahrung. Trotz einiger Herausforderungen durch die schwierigen Wetterbedingungen und den vorzeitigen Abbruch des Rennens konnten wir das verlängerte Wochenende genießen. Es wird uns sicherlich in Erinnerung bleiben. – RoSc