Jeder Ruderverein träumt davon, einen eigenen regattatauglichen Achter in seiner Bootsflotte zu haben. Der Achter ist der Inbegriff des Ruderns, die Königsklasse, und erfordert wie keine andere Bootskategorie Harmonie und Zusammenspiel der Mannschaft. Auf einen solchen Achter mussten wir über 50 Jahre lang warten.
Am Tag der Deutschen Einheit war es dann aber soweit: Bei schönstem Oktoberwetter wurde der erste eigene Rennachter der Vereinsgeschichte getauft. Mit dem obligatorischen Satz: „Allzeit gute Fahrt und stets mehr als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“, taufte Dr. Susanne Rothkopf das Boot mit einem Glas Sekt auf den Namen „Fritz“. Die Mitglieder des Vereins hatten sich zuvor in einer geheimen Abstimmung auf diesen Namen geeinigt. Ob sie hierbei an das immer noch sehr umtriebige Vereins-Urgestein Fritz Beaujean gedacht hatten oder an Ruderkamerad Fritz Zimmermann, dessen großzügige Spende die Finanzierung des Bootes überhaupt erst möglich gemacht hatte, das wird wohl auf immer ihr Geheimnis bleiben.
Der „Starline“-Rennachter wurde knapp 15 Jahre lang in Großbritannien als gesteuerter Riemenachter gerudert. Bevor das Boot zu uns kam, wurde es in Geesthacht von der Schröder-Werft, die jahrelang die „Starline“-Boote aus China in Europa vertrieben hatte, generalüberholt und so ausgestattet, dass das schnittige Boot auch als ungesteuerter Doppel-Achter gerudert werden kann. Unser neues Flaggschiff ist knapp 17m lang und wiegt dank der Verwendung modernster Materialien nur 98kg. Selbst ein Neuboot würde diese Grenze auch nicht wesentlich unterschreiten können, denn es gibt Vorgaben des Weltruderverbandes zum Mindestgewicht eines Rennachters: 96kg. – ChJu