Bis zum ersten Lockdown lief alles wie gewohnt, die Sportstunden waren gut besucht. Ab Mitte März dann das abrupte Ende: Absoluter Stillstand in allen Sportbereichen. Als sich abzeichnete, dass sich daran so schnell nichts ändern würde, begann ich für zwei meiner Gruppen, Body-Styling und Drums-Alive, die Workouts über Videos aufzunehmen und diese über WhatsApp zu verteilen. Das wurde zunächst fleißig angenommen. Das Interesse an dieser Form einer gemeinsamen Sportstunde schien jedoch mit zunehmender Länge des Lockdowns zu schwinden. Zumindest aber trainierten viele Teilnehmer irgendwann in der Woche mit den Videos als Vorlage weiter.
Ab Juni war wieder Gruppensport auf dem Sportplatz erlaubt – mit maximal zehn Personen und unter Einhaltung strengster Hygienekonzepte. Leider durften wir das Schulhaus nicht betreten und konnten somit weder die Toiletten nutzen noch das vereinseigene Sport-Equipment. Da wir also für die Drums-Alive-Stunden keine Bälle zur Verfügung hatten, sondern nur unsere Drumsticks und die Eimer, in denen sonst die Bälle stehen, war das eine große Herausforderung. Es war zwar besser als nichts, aber auch nicht gerade super. Trotzdem haben wir gesportelt.
Auch mit meiner Bodystyling-Gruppe begann ich ab Juni auf dem Sportplatz wieder mit wöchentlichen Workouts. Sie wurden auch „durchgezogen“, wenn das Wetter uns mal nicht so wohlgesonnen war. Tatsächlich entstand hierbei aber auch durch diverse Wetterphänomene wie Nieselregen und Regenbögen, die Zuschauer in den Außenanlagen, die Klänge aus der nahen Musikschule und dem übrigen Ambiente bisweilen eine ganz besondere und durchaus reizvolle Atmosphäre.
Nach den Sommerferien dann endlich die Erlösung: Alle Sportgruppen durften wieder in die Halle, und die Angebote wurden mit Freude und großem Elan angenommen. Die Hygienemaßnahmen waren wieder streng und außerdem durften nur maximal zwanzig Personen in der Halle sein.
Beim Eltern-Kind-Turnen war hier besondere Obacht geboten: Weil der begleitende Erziehungsberechtigte mitzählte, war hier die Grenze rasch erreicht, so dass nur kommen durfte, wer sich zuvor angemeldet hatte. Deswegen mussten leider viele zu Hause bleiben. Wir planten daher schon eine zweite Sportstunde für die Eltern-Kind-Gruppe, aber dann war auch schon wieder der zweite Lockdown da.
Für die Kinderturnstunde mussten wir den (passiven) Begleitpersonen den Zutritt in die Turnhalle verwehren und konnten so mit zwanzig Kindern sporteln. Mein Eindruck: Durch die Abwesenheit der Begleitpersonen war die Aufmerksamkeit der Kinder während der Turnstunde wesentlich besser wie üblich und sie machten auch viel aktiver mit. Dennoch darf auch nicht verschwiegen werden: Nicht alle Eltern mochten ihre Kinder alleine unserer Obhut anvertrauen und entschieden sich daher gegen diese Form des Turnens ihrer Kinder.
Ab November dann der zweite Lockdown: Der Gruppensport in den Vereinen musste wieder pausieren. Für meine Bodystyle-Gruppe ging es online weiter. Wir machen seither jeden Montagabend über Zoom eine Videokonferenz und trainieren gemeinsam. Für die anderen Gruppen hatte ich für Dezember einen Adventskalender entworfen: Jeden Tag im Advent eine neue Übung via WhatsApp-Gruppe. Viele freuten sich darüber, und ich bekam sehr positives Feedback. Den Kindern habe ich jeden Tag eine Übung per Videobotschaft geschickt. Der Zuspruch der Eltern war groß, und teilweise wurden die Übungen sogar mit der ganzen Familie durchgeführt. -ChWa