Am Sonntag den 12. November begann das Hauptrennen um 10:15 bei 12°C und Sonnenschein. Die Teilnehmer starteten in der Reihenfolge der Startnummern im 20s-Takt. Ich hatte die Startnummer 492 und wurde dann endlich um 11:52 mit einem aufputschenden „Attenzione, via!“ auf die Strecke geschickt. Meine Strategie sah vor, den Weg aufwärts möglichst in Ufernähe und den Weg abwärts eher mittig im Fluss zu rudern. Diese Taktik ließ sich aber nicht sehr lange durchhalten, denn es waren einfach zu viele andere Ruderer auf dem Wasser: Man musste überholen, und man wurde überholt. An einer ufernahen Stelle schätzte ich zudem die mir unbekannten Strömungsverhältnisse falsch ein und konnte nur durch starkes Abbremsen verhindern, in tiefhängendes Geäst eines Baumes zu gelangen – das hat mich wohl 30s gekostet. Ansonsten verlief die Fahrt in einem mir wenig vertrauten Leihboot aber reibungsfrei und ich erreichte das Ziel in passablen 52:01. Gewonnen hat Martin Sinkovic, 2x-er Olympia-Sieger in Rio, in 40:19, womit er den Streckenrekord von 2007 nur knapp um 1s verfehlte. Der amtierende 1x-er Olympiasieger Mahe Drysdale wurde 13. mit einer Zeit von 41:35.
Dieses tadellos organisierte Rennspektakel in der Hauptstadt des Piemonts hat wahrlich große Freude gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht meine letzte Teilnahme an dieser Regatta gewesen sein wird. – ChJu